Platz vier auf dem Hungaroring: Wichtige Punkte im Meisterschaftskampf
Von den Dünen in die Wüste – der Hungaroring nahe der ungarischen Puszta war Schauplatz des fünften Rennwochenendes des Porsche Mobil 1 Supercups 2016. Jeffrey Schmidt und sein Team Lechner Racing Middle East haben für das Rennwochenende auf ein reifenschonenderes Setup gesetzt, welches sich vor allem im Renntrimm als Vorteil hätte erweisen sollen. Doch eine Safety-Car-Phase über sieben Runden kostete wertvolle Zeit für Schmidt und sein Team, um das gewählte Setup in eine Podiumsplatzierung umzumünzen.
Jeffrey, eine stetige Steigerung vom Training bis zum Rennen: Bist du letztlich zufrieden mit dem vierten Platz?
Wir sind eigentlich mit dem Plan nach Ungarn gereist, auf das Podium zu fahren. Schließlich waren wir hier kürzlich testen und waren dabei sehr schnell. Wir mussten allerdings das Wochenende über an unserem Gesamtpaket feilen, um ganz vorne mitfahren zu können. Die ersten zwei waren ein Stück schneller. Ich konnte sie nicht wirklich in Bedrängnis bringen. Daher ist der vierte Platz ein durchaus versöhnliches Ergebnis, nachdem wir als Fünfter ins Rennen gegangen sind. Ich machte eine Position gut, mehr war aber nicht drin.
Die Safety-Car-Phase kam dir aber nicht gelegen.
Im Gegenteil! Bereits in der ersten Runde musste das Safety Car auf die Strecke, weil es zu einer Startkollision kam. Dadurch hat sich die Renndauer verkürzt. In den wenigen verbleibenden Runden ist leider nicht viel passiert. Die Fahrer vor mir waren etwas schneller unterwegs, die dahinter um einiges langsamer. Daher habe ich alles versucht, nach vorne zu pushen, denn die Lücke nach hinten war ausreichend groß. Unser Setup war so gewählt, dass wir gut über die Distanz kommen und auch gegen Rennende schnell unterwegs sind. Dass diese Strategie aufgegangen wäre, hat meine persönlich schnellste Runde im letzten Umlauf gezeigt.
Fiel bereits eine Vorentscheidung im Zeittraining am Samstag?
Das Qualifying lief nicht optimal. Uns ist diesmal einfach keine perfekte Runde gelungen und in meinen zwei schnellen Umläufen ist mir jeweils ein kleiner Fehler unterlaufen. Mit dem Reifen hast du nur einen Schuss und wenn der nicht passt, fällst du auf dem hohen Niveau, das hier im Supercup herrscht, gleich einmal auf Platz vier oder fünf zurück. Du musst auf dieser einen schnellen Runde wirklich 105 Prozent geben und da kann sich schon einmal ein Fehler einschleichen.
Ist der vierte Platz in Hinblick auf die Meisterschaft als Schadensbegrenzung anzusehen?
Ja, denn jetzt liegen nur noch vier Punkte zwischen dem Zweitplatzierten und mir. Nächste Woche steht mein „Heimrennen“ auf dem Programm, denn keine andere Strecke ist aus der Schweiz schneller zu erreichen als der Hockenheimring. Wir sind optimistisch, da ich dort bereits einige Erfolge gesammelt habe. Ich erwarte mir auch diesmal viel! Gleichzeitig versuche ich, den Druck, den ich mir selbst auferlege, im richtigen Moment abzulegen und mich auf das Wesentliche zu fokussieren. Und das gelingt mir sehr gut.
Was verbindest du mit dem Hockenheimring, auf dem das nächste Porsche Mobil 1 Supercup Rennen (29. bis 31. Juli) stattfindet?
Sehr viel Positives. Viele Schweizer Fans sind vor Ort und werden mich von den Tribünen sicher mit Fahnen anfeuern. Ich mag den Kurs auch vom Layout sehr. Der Wechsel zwischen Highspeed-Passagen, engen Spitzkehren und dem technischen Teil im Motodrom am Schluss, in dem wir an den Zuschauern entlang fahren, ist einfach fantastisch. Nachdem ich dort im Carrera Cup in den vergangenen fünf Rennen fünfmal auf dem Podium stand, freue ich mich umso mehr auf das kommende Wochenende. Ich kenne den Weg zum Podest ziemlich gut und möchte ihn auch am Sonntag wieder gehen.