Podium beim Saisonfinale des Porsche Mobil 1 Supercup in den USA
Aller guten Dinge sind drei. Mit seinem dritten Podiumsplatz der Saison ging für Jeffrey Schmidt ein ereignisreiches Jahr im Porsche Mobil 1 Supercup perfekt zu Ende. Der Lechner Racing Middle East-Piloten brillierte bei der Doppelveranstaltung des Porsche Markenpokals im texanischen Austin mit seinen Starts. Rundenlange Duelle mit der Konkurrenz hielten die Zuschauer in Atem und zeigten die rennfahrerische Klasse des 22-jährigen Schweizers aus Liestal auf.
Glückwunsch zu einem tollen Saisonabschluss. Was war der Schlüssel zum Podium im zweiten Rennen?
Ganz klar der Start. Ich bin wirklich weggeschossen wie eine Rakete und kam sofort von Startplatz fünf auf Rang drei nach vorne. In den vergangenen Rennen haben die Starts eigentlich immer super funktioniert. Es war absolut kein Problem für mich, den Speed der Spitze mitzugehen. Ich habe mich bewusst aus dem Zweikampf herausgehalten, um den Verfolgern nicht die Möglichkeit zum Aufschließen zu bieten. Meine Hoffnung war, dass sie die beiden vorne so beharken, dass ich davon profitieren kann. Das ist leider nicht passiert, aber hinter zwei Porsche-Junioren Dritter zu werden, war wirklich ein gelungener Saisonabschluss.
Im ersten Lauf in Austin gab es ein unglaublich spannendes Duell zwischen dir und Christian Engelhart. Erzähl das bitte aus deiner Sicht.
Die Ausgangslage war auch in diesem Lauf ein super Start. Allerdings gab es vor mir ein paar Querelen und ich bin davon aufgehalten worden. Somit hatte ich am Ende sogar Mühe, meine siebte Startposition überhaupt zu halten. Mein Auto war wirklich super und so kam es zum angesprochenen Duell mit Christian. Wir waren fast vier Kurven nebeneinander unterwegs und schließlich habe ich mich erfolgreich vorbeigeschoben. Zum Ende hin merkte ich allerdings, dass meine Reifen immer mehr abbauten. Christian war zu diesem Zeitpunkt eines der schnellsten Autos auf der Strecke und hat richtig Druck gemacht. Ich konnte ihn mehrere Runden hinter mir halten, irgendwann war mit meinem Reifen aber nichts mehr zu machen und er ist durchgerutscht.
Durch die starken Regenfälle im vergangenen Jahr, bist du jetzt deine ersten Austin-Runden im Trockenen gefahren. Wie gefällt dir der Kurs?
Ich habe mich vom ersten Moment an wohlgefühlt und das auch mit meiner drittschnellsten Trainingszeit unter Beweis gestellt. Das war auch schon 2015 im Nassen der Fall, als ich im Rennen Rang vier erreicht habe. Mir liegt die Strecke sehr, weshalb es umso ärgerlicher war, dass ich das im Qualifying nicht zeigen konnte. Auf meinem ersten Reifensatz hat mich ein anderer Fahrer behindert. Er wurde dafür zwar nachträglich bestraft, davon konnte ich mir aber nichts kaufen. Auf dem zweiten Satz war das Timing nicht optimal. Gerade als ich auf meiner schnellsten Runde war, gab es eine rote Flagge und damit war keine Verbesserung mehr möglich.
Drei Podiumsplätze und Rang sechs in der Meisterschaft sind deine Bilanz. Wie zufrieden bist du mit der Saison im Porsche Mobil 1 Supercup?
Ich war fast zwei Drittel der Zeit auf Rang drei in der Meisterschaft und war somit im Soll. Am Ende nun Sechster zu werden, ist ehrlich gesagt nicht optimal. Rückblickend haben mir die Rennwochenenden in Spa und Monza etwas das Genick gebrochen. Es gab natürlich immer mal Rennen, in denen es auch von meiner Seite nicht ganz optimal lief. Grundsätzlich war es sehr schwierig, gegen die Porsche-Junioren anzukämpfen, die alle Rennen der Saison gewonnen haben. Ich war in vielen Läufen ‚Best of the Rest‘, was mich insgesamt zufrieden stimmt.
Am Ende einer langen Saison nun natürlich die brennende Frage: Wo sehen wir dich 2017?
Es gibt im Moment viele Pläne, viele verschiedene Richtungen und etliche Angebote. Wo die Reise genau hingeht, weiß ich noch nicht. Ich möchte in einer guten Meisterschaft antreten, in der ich mich als Rennfahrer weiterentwickeln und verbessern kann. Gleichzeitig ist es mir wichtig, meinen Sponsoren und Partnern eine super Plattform bieten zu können. Entsprechend werde ich in den kommenden Wochen alles genau analysieren und dann sehen, welche Option die beste in Hinblick auf die genannten Punkte ist. Es kann aber durchaus sein, dass ich wieder im Winter Gas geben werde – diesmal vermutlich in den USA.