Jeffrey Schmidt behauptet Meisterschaftsrang zwei am Norisring

123.000 Zuschauer erlebten am Norisring-Wochenende einen weiteren starken Auftritt von Jeffrey Schmidt. Mit zwei fünften Plätzen sicherte der Schweizer den zweiten Gesamtplatz im hochkarätigen Markenpokal Porsche Carrera Cup. Erneut kostete ein technisches Problem den 21-Jährigen einen weiteren möglichen Podestplatz.

Jeffrey, du hast in bislang jedem Saisonrennen zweistellig gepunktet. Die meisten Fahrer wären sehr zufrieden mit diesem Resultat…
Ja, das ist sicherlich auch keine schlechte Leistung. Ich bin in bislang jedem Rennen unter die besten Sechs gefahren. Die reinen Ergebnisse zeigen aber nicht, was wirklich hier am Norisring möglich gewesen wäre. Im zweiten Rennen fuhr ich auf Platz drei und war auf bestem Wege zu meinem nächsten Podestplatz. Plötzlich gab es Schwierigkeiten mit dem Getriebe und in Kurve vier hatte ich auf einmal den Leerlauf drin. Da sind gleich mehrere Piloten an mir vorbeigefahren, weil ich mich nicht verteidigen konnte. Deshalb war das Podium leider außer Reichweite und ich musste mich mit Platz fünf zufriedengeben.

Es scheint, als seiest du in diesen Wochen etwas vom Rennpech verfolgt?

Könnte man so sagen. Beim vergangenen Supercup-Rennen auf dem Red Bull Ring im Rahmen der Formel 1 hatte ich auch Pech, als ich ein mögliches Podium wegen eines Problems mit dem Motor verloren habe. Das ist wirklich sehr schade und ich hoffe, dass wir in den kommenden Rennen etwas mehr Glück haben. Es liegt ja nicht an meiner fahrerischen Leistung. Hoffentlich bleiben wir ab jetzt vor weiteren Problemen verschont, dann rechne ich mir sehr gute Chancen auf weitere Podestplätze aus – denn dafür bin ich angetreten.

Im ersten Rennen wurdest du ebenfalls Fünfter. Zufrieden mit der Performance?
Ja, im ersten Rennen lief es den Umständen entsprechend gut für mich. Nach einem mittelmäßigen Qualifying musste ich als Neunter von einer eher schlechten Position starten. Die Devise lautete, Plätze gutzumachen und möglichst viele Punkte für die Meisterschaft mitzunehmen. Das ist mir gut gelungen. Ich konnte im Rennen einige Fahrer überholen und mich dann absetzen. Ich denke, dass ich das Maximum herausgeholt habe. Der Rennverlauf hat unseren super Speed gezeigt, und das gibt mir große Zuversicht für die nächsten Rennen.

Wie kamst du mit den Witterungsbedingungen in Nürnberg zurecht?

Das nasse Qualifying war eine echte Herausforderung, gerade auf dem engen Stadtkurs. Der Norisring bestraft jeden kleinen Fahrfehler. Wenn du die Kontrolle über das Auto verlierst, landest du direkt in der Mauer. In diesem Regenchaos wusste ich zunächst überhaupt nicht, auf welchen Platz ich gefahren war! Am Ende war es Rang drei – mir fehlten nur rund drei Zehntel zur Pole Position. Das zeigt, wie hart umkämpft der Carrera Cup selbst bei diesen schwierigen Bedingungen ist. Mit meiner zweitschnellsten Runde habe ich mir Startplatz neun für das Samstagsrennen gesichert – damit war ich natürlich nicht ganz zufrieden.

Für dich geht es direkt weiter im Porsche Supercup. Was rechnest du dir am kommenden Wochenende im britischen Silverstone aus?

An Silverstone erinnere ich mich gern zurück. Dort bin ich 2013 mein allererstes Rennen im Porsche Mobil 1 Supercup gefahren. Ich freue mich jetzt auf die Rückkehr zu dieser legendären Rennstrecke. In den berühmten Kurven wie Copse, Maggots oder Stowe kann man die Motorsportgeschichte nahezu fühlen. Der Kurs ist extrem schnell, das wird keine einfache Aufgabe mit unseren Autos, die über nicht allzu viel Aerodynamik verfügen. Es kommt darauf an, sich schon im Training gut auf die Strecke einzuschießen. Unser Speed war zuletzt sehr gut und wenn das Gesamtpaket passt, rechne ich mir ein Top-Resultat im Kampf um die Rookie-Meisterschaft aus.

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