Top-6 beim Supercup-Auftakt in Barcelona im Rahmen der Formel 1
Keine Verschnaufpause für Jeffrey Schmidt! Nach seinem Sieg und Podestplatz am vergangenen Wochenende im Porsche Carrera Cup, stand nun der Saisonauftakt des Porsche Mobil 1 Supercup auf dem Programm. Auf dem anspruchsvollen Circuit de Catalunya in Barcelona belegte der Schweizer den sechsten Platz. Eine Beschädigung an seinem Porsche 911 GT3 Cup verhinderte ein besseres Ergebnis. 87.245 Zuschauer verfolgten das Rennen am Sonntag im Rahmenprogramm der Formel 1.
Jeffrey, Platz sechs in einem Starterfeld mit den 23 besten Porsche-Piloten der Welt klingt nach einem guten Auftakt. Wie bewertest du das Ergebnis?
Ich denke, dass in Barcelona etwas mehr für uns drin gewesen wäre. Ich bin von Platz sechs gestartet und habe mich direkt auf die fünfte Position verbessert. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich gute Hoffnungen auf ein starkes Ergebnis. Wir hatten uns im Qualifying einen Reifensatz aufgespart, um im Rennen voll angreifen zu können. Vor mir hat sich dann ab der ersten Rennrunde Engelhart breit gemacht. Er war langsamer als ich, weil er auf einem gebrauchten Reifensatz fuhr. Also versuchte ich natürlich, ihn zu überholen.
In diesem Zuge kam es zur Aktion des Rennens. Was genau passierte beim Zweikampf mit Engelhart?
In Runde drei hat sich eine Lücke aufgetan, und ich versuchte hineinzustechen. Er hat dabei komplett die Tür zugemacht, und dann sind wir ineinander gedonnert. Das Duell hatte schon auf dem Weg in die Kurve angefangen beim Bremsvorgang. Dabei haben wir den Schwung verloren. Plötzlich befand ich mich mitten im Sandwich zwischen Barker und Engelhart. Engelhart und ich kamen beide etwas auf die Innenseite der Kurve, dann ging uns der Platz aus. Er landete im Kiesbett und bei mir trug die Lenkung infolgedessen einen Schaden davon. Später waren wir bei der Rennleitung. Die Rennkommissare urteilten, dass es sich um einen normalen Rennzwischenfall handelte.
Wie ging es in den verbleibenden elf Runden weiter mit deinem beschädigten Auto?
Das Fahren war nicht einfach. Die Lenkung war betroffen, ein Dämpfer defekt, Felge krumm, Spur und Sturz waren auch nicht mehr optimal eingestellt. Es ist schon schwierig, in diesem engen Feld mit einem heilen Auto um die Spitze zu kämpfen – mit solchen Schäden wird es dann zu einer richtigen Herausforderung. Nach dem Zwischenfall habe ich eine Zeit lang meinen Teamkollegen Michael Ammermüller hinter mir halten können. Er war aber schneller, und es hätte keinen Sinn gemacht, ihn zu blocken. Nach der Safety-Car-Phase gelang es mir, den sechsten Platz zu halten. Angesichts der Umstände kann ich mit dem Ergebnis zufrieden sein. Trotzdem schade, mit den frischen Reifen wäre es vielleicht in Richtung Podium gegangen.
Nach dem Saisonauftakt: Wie schätzt zu das diesjährige Fahrerfeld des Porsche Supercup ein?
Sehr stark. Wie im Vorjahr sind wieder zahlreiche talentierte Fahrer am Start. Ich denke, dass etwa zehn Piloten dabei sind, die um die Meisterschaft fahren können. So war es auch schon 2015, meinem Debütjahr im Supercup. Dieses Jahr möchte ich zu den Titelkandidaten gehören. Der Auftakt im Supercup war noch nicht optimal. Mein Sieg im Carrera Cup eine Woche zuvor hat aber gezeigt, dass ich auch dieses Jahr von Beginn an in der Lage bin, ganz vorne um die Spitze mitzukämpfen. Das nächste Supercup-Rennen steigt in Monaco im Rahmen der Formel 1. Wenn uns da ein gutes Qualifying gelingt, rechne ich mir gute Chancen aus.