Zandvoort: Doppelpole und Doppelpodium für Schmidt
Auf dem Dünenkurs in Zandvoort trennt sich die Spreu vom Weizen. Der Porsche Carrera Cup Deutschland machte vom 15. bis 17. Juli Halt an der niederländischen Nordseeküste. Dass Jeffrey Schmidt auf der beliebten und anspruchsvollen Fahrerstrecke eine hervorragende Figur abgab, zeigte sich bereits am Freitag. Der Schweizer fuhr im Freitagstraining die zweitschnellste Zeit, steigerte sich bis zum Qualifying nochmals und setzte die Pole-Zeit für beide Läufe. Ein Problem an einem Kupplungszylinder sorgte in beiden Rennen dafür, dass Schmidt am Start nicht optimal wegkam. Doch der Schweizer konnte mit einer beherzten Leistung zweimal Rang zwei einfahren.
Jeffrey, wie lautet dein Gesamtfazit nach dem drittletzten Rennwochenende im Porsche Carrera Cup Deutschland?
Ich sehe das Wochenende mit einem lachenden und einem weinenden Auge. In Zandvoort ist der Start der Schlüssel zum Erfolg. Wenn dort alles passt, ist man gut dabei. Das ist in unserem Fall beide Male leider gelungen. Ich war das gesamte Wochenende über schnell und holte für beide Rennen die Pole Position. Wir waren in jeder Session die Schnellsten. Und dann keinen Sieg mitzunehmen, ist natürlich bitter.
Die Start-Probleme waren technischer Natur?
Ja. Wir hatten in beiden Rennen mit einem Problem an der Kupplung zu kämpfen. Es lag an einem undichten Kupplungszylinder. Wir haben bereits auf dem Norisring ein ähnliches Phänomen beobachtet, konnten den Grund jedoch nicht finden. So waren die Starts auch in Zandvoort besonders knifflig. Von Samstag auf Sonntag haben wir nochmals etwas versucht, doch es hat leider nichts gebracht. Unsere Mechaniker werden sich nun alles zuhause genau ansehen.
Kannst du selbst etwas verändern, um in einem solchen Fall entgegenzuwirken?
Ich werde in den kommenden Wochen mit etwas Training versuchen, meine Reaktionszeit zu verbessern. Denn der Meisterschaftsführende, der beide Rennen vom Startplatz zwei in Angriff nahm, hatte einfach Granatenstarts. Er zog unglaublich schnell weg, als die Ampellichter ausgingen. Wir werden alles daran setzen, nicht nur im Rennen, sondern auch am Start pfeilschnell zu sein.
Im Qualifying hast du die Konkurrenz deklassiert – und das auf einer der schwierigsten Fahrerstrecken überhaupt.
Das Auto hat sich bereits im Training extrem gut angefühlt. Dadurch wussten wir schon, dass wir auch im Qualifying in der Lage sein sollten, vorne mitzufahren. Und so kam es auch. Ich habe das Fahrerfeld mit fast zweieinhalb Zehntel Vorsprung fast schon dominiert. Ein derartiger Vorsprung ist im Carrera Cup ziemlich viel. Eine Doppelpole auf einer Strecke zu holen, auf der vor allem der Fahrer gefragt ist, macht mich natürlich stolz.
Der Titel im Porsche Carrera Cup ist nun rechnerisch nicht mehr zu holen. Konzentrierst du dich jetzt ausschließlich auf die Meisterschaft im Porsche Mobil 1 Supercup, wo Platz eins noch drin ist?
Nein, ich gebe jedes Wochenende Gas, egal in welcher Serie. Wir wussten schon seit längerem, dass die Meisterschaft im Carrera Cup dieses Jahr nicht mehr drin ist. Dafür ging einfach zu viel schief. Die ersten Vier in der Meisterschaft sind nicht ein einziges Mal ausgefallen, wir hingegen haben dreimal null Punkte zu verbuchen. Wir sind knapp hinter dem Viert-Platzierten der Gesamtwertung. Den werden wir noch einholen und mit etwas Glück ist vielleicht sogar noch der dritte Platz möglich.
Bei dir geht es Schlag auf Schlag weiter. Kommendes Wochenende fährst du im Rahmen des Porsche Mobil 1 Supercups auf dem Hungaroring.
Auf dieses Rennen freu ich mich besonders! Dort hatten wir vor kurzem einen sehr erfolgreichen Test, daher bin ich positiv gestimmt. Wir haben dort den nötigen Speed und haben derzeitig einen guten Drive. Auf dem Hungaroring ist das Überholen zwar etwas einfacher als in Zandvoort, aber auch dort wird ein gutes Qualifying enorm wichtig sein. Was unser Setup angeht, sind wir momentan gut dabei. Es passt auf den meisten Strecken. Von dem her kann Budapest gerne kommen.